Autorenlesung "Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten"

von MS Telfs Auer
06. März 2024

„Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“, geschrieben von Elyas Jamalzadeh und Andreas Hepp, wurde 2023 als bestes Buch bei der Veranstaltung „Innsbruck liest“ gekürt. Wir waren geehrt und hocherfreut, dass beide am Freitag, 23.02.2024, an die MS Anton Auer zur Autorenlesung kommen konnten.  Andreas und Elyas verbindet eine Freundschaft, die dieses Buch für beide möglich machte. Andreas ist Lehrer an einer Mittelschule in Linz. Fachlehrerin Veronika Haupt organisierte die Lesung.

Besonders auffallend sind Elyas Lachen und seine offene, sehr liebenswürdige Art mit der er den Menschen begegnet. So empfing er die Kinder der dritten Klassen und stand Fragen sehr offen gegenüber. Es sind große Themen, die besonders wichtig sind: Was ist, wenn ich keine Zukunft im eigenen Land habe? Wo gehe ich hin? Wie geht das? Was und wem begegne ich auf meiner Reise, meinem Abenteuer? Darf ich irgendjemanden davon erzählen? Was mache ich, wenn ich meine Eltern auf dem Weg verliere? Wem kann ich vertrauen? Kann ich überhaupt zur Polizei gehen, wenn etwas passiert?

Eindrucksvoll schildert er, wie er bereits als afghanisches Flüchtlingskind im Iran geboren wurde, wie er dennoch eine Schule besuchte, obwohl es ihm verboten war, wie er über Umwege nach Österreich gelangte, hier das erste Mal erlebte, „willkommen“ zu sein, eine Lehre machte und in diesem Betrieb nun seit neun Jahren in Oberösterreich arbeitet.

Darüber hinaus stellt sich die zentrale Frage des „Ankommens“, die sich viele Schülerinnen und Schüler auch stellen, da manche von ihnen ähnliche Wege bereits zurückgelegt haben. So erwähnte Elyas eingangs: „Es ist zwar meine Geschichte, aber es ist die Geschichte von Millionen von weiteren, anderen Menschen.“ 

„Ankommen“, ja, was ist das eigentlich? Wie fühlt es sich an, sich der alten Heimat verbunden und sich gleichzeitig in der neuen Heimat „heimisch“ zu fühlen? Elyas beantwortete dies so: „Es kommt immer auf einen selbst an, wie gehe ich auf die Menschen zu. Wie offen gehe ich mit ihnen um. Habe ich Freunde hier? Habe ich die Sprache des Landes bereits gut gelernt? Ich bin sehr dankbar, dass ich hier bin und vieles nun erleben darf, was in meiner alten Heimat alles nicht selbstverständlich war. Dokumente, Papiere zu haben, eine Ausbildung machen und lernen zu dürfen. Und auch das hier, bei euch, den Kindern zu sprechen und zu lesen.“